Rebecca Horn (*1944)

2006 bot sich mir erneut die Gelegenheit, die Outfits in ihrer neuesten Fülle ausszustellen, im Hamburger Westwerk füllten sie bereits eine Wand. Bleibenden Eindruck hinterließ der Kommentar eines Künstlerkollegen, der die Wand immer wieder voll Vergnügen abschritt und dann gestand, wie er die Reihe im Kopf bereits fortsetze: Wie sähe denn wohl ein Kasten für Rebecca Horn aus?

Ja, richtig,, Rebecca Horn war auch eine meiner Heldinnen aus den ersten Semestern an der Kunsthochschule – damals für ihre körpererweiternden tragbaren Skulpturen – daher auch "Seance für zwei Brüste" vorn im Kasten.

Doch Rebecca Horn gehörte auch zu den Künstlerinnen, von denen es nur wenige Portraitabbildungen gibt. Fündig wurde ich schließlich in einem damals gerade erschienenen speziell ihr gewidmeten du-Heft. Und dann wollte ich mich auch der zweiten Herausforderung stellen: mein erster mechanischer Kasten.
Meine "Schwarze Witwe" öffnet sich zwar in einer seitlichen Drehung und verbirgt keine galante Tänzerin wie in der Filmszene im "Eintänzer", dafür erlaubt sie Einblick in mein geduldiges Experimentieren mit meinem alten Metallbaukasten allen einstmals vernichtenden Urteilen meines gymnasialen Physiklehrers zum Trotz.