Jenny Holzer (*1950) »Protect me from what I want« schlicht, knapp, schlagkräftig, irritierend und von Grund auf wahr: "Truisms" eben, substantielle Botschaften inmitten großstädtischer Werbefluten. Jenny Holzers "Truisms" am Spectacolor board am Times Suare waren Teil eines acht Jahre lang geförderten Projekts des Public Art Funds in New York und verschafften ihr internationale Bekanntheit. Mir gefällt das Interventionistische: Kunst mogelt sich in eine andere, alltägliche, kommerzialisierte Welt und bedient sich derer Medien. Kunst erscheint und verwirrt eben dort, wo man sie am wenigsten erwartet. Jenny Holzer ist eine der Künstlerinnen, die sich nur selten fotografieren lässt. Hier konnte ich auf ein Portrait in Magazin der Süddeutschen zurückgreifen. Ich war nicht schlecht erstaunt meine Heldin der politisch-feministisch-povokanten Medienarbeiten im öffentlichen Raum nun vor ländlicher Idylle samt grauem Schimmel vorzufinden. Das musste einfach die Vorlage für ihr Outfit sein. Die Jacke ist zwar nicht aus weichem Wildleder, hat aber doch zu meiner künstlerischen Genugtuung einen voll funktionsfähigen Reißverschluss. Das Spectacolar board mit der wohl am meisten abgebildeten Anzeige habe ich als Glasperlenstickerei ausgeführt.
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