Louise Bourgeois (1911 - 2010) Bourgeois durfte nicht fehlen, auch sie war unter den ersten zehn Outfits, die ich anfertigte. Irgendwie hat sie es geschafft, immer wieder um ihre Verletzungen und sich selbst zu kreisen, sich zu öffnen, preiszugeben und gleichzeitig zur Begegnung einzuladen und mitzunehmen. Eher aus Anstand und Ehrerbietung bin ich fortan zu verschiedenen ihrer Retrospektiven gepilgert und war jedes Mal wieder von neuem überrascht von den Wendungen in ihrem Oeuvre und die schiere Schaffenskraft, die universellen wie persönlichen Bildfindungen. Wenn Professoren an der Hamburger Kunsthochschule vor meinen kleinformatigen Skizzenbüchern zurückschreckten, weil sie fürchteten, sich mit allzu Intimen auseinandersetzen zu müssen, so treibe ich jetzt genussvoll durch die Fülle der Werke Bourgeois. Kunst zur Selbstvergewisserung, aber eben nicht nur das.
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